Lyric

In weißer Stille leg’ ich mein Herz hinein

Schweigen öffnet Wege, tief und rein

Mit jedem Strich, so voller Sinn

Fragt sich mein Geist: Hat Alltag hier Gewinn?

Erst wenn wir seh’n die Welt im Ganzen klar

Zeigt sich die Wahrheit ohne jeden Schleier gar

Die feinen Farben, die das Leben webt

Erkennt nur, wer aufmerksam lebt

[Frau] Hat Stille eine Form, so zart?

[Mann] Ist Wirklichkeit wirklich unveränderbar?

[Frau] Bleibt Herz zurück im weißen Raum?

[Mann] Wie wird das Alltägliche zum Alptraum?

Mit jedem Farbklecks schwankt mein Himmel sacht

Das Herz, das in Weiß gefangen, langsam erwacht

Gefühle wohnen in einer Form, so sacht

Mein Schweigen hält dein Licht bei Nacht

In meiner rauen Sicht auf diese Welt

Erobert deine Einfachheit mein Herz, das fällt

Dein Schweigen singt leis’ ins Ohr hinein

Und auf meiner Leinwand wächst das leere Sein

[Frau] Farben schenken meiner Stille Sinn

[Mann] Vielleicht liegt Suche nicht im bloßen Farbgewinn

[Frau] Im Sturm entdeck’ ich klare Gestalt

[Mann] Im wilden Rausch der Sinnesgewalt

[Frau] In einer Linie wohnt so viel Gefühl

Im leeren Raum such’ ich das Ziel

Deine Wirklichkeit erschüttert mein Schweigen

Und langsam lass’ ich mich zeigen

[Mann] Ich finde mich in dir

Denn alles beginnt mit einer Farbe hier

Ich finde mich in dir

[Frau] Farbenschwere gibt meiner Linie Tiefe nun

[Mann] Die Wirklichkeit verwandelt sich — ich weiß es nun

[Frau] Gewöhnliche Tage füllen mein Bild aus

[Mann] Die Augen, die ich auf das Alltägliche legte, waren ein Versuch