Lyric

Eine alte, rostige Seele

Aus den Tiefen gerettet, vergessen…

Atmet neu

Im Wind von Oléron

Ich war der Schatten einer Erinnerung

Verloren in der Tiefe, ohne Zukunft

Muscheln waren meine Haut

Algen webten meine Lumpen

Eines Tages zogen mich Hände heraus

Ich, die Schiffbrüchige der vergangenen Jahre

Man setzte mich dort, an einen salzigen Baum

Und ich öffnete wieder die Augen für den Sommer

Ich rolle nicht mehr… doch ich glänze anders

Im Blick der Passanten

Ich fliehe nicht mehr, ich nehme mir die Zeit

Langsam zu rosten in der Sonne

Ich, die Königin von Oléron

Geschmückt mit Schaum und Horizonten

Ich lebe besser festgenagelt am Boden

Als wenn ich ziellos davongerollt bin

Kinder lachen über meine Pose

Touristen finden mich „rosa Ding“

Sie fotografieren mich hundert Mal am Tag

Ich werde Bild… Skulptur

Der Fischer setzte mich zur Dekoration

Doch ich glaube, er schenkte mir etwas:

Einen hölzernen Thron, ein wenig wackelig

Auf dem ich herrsche, frei und voller Gefühl

Ich rolle nicht mehr… doch ich glänze anders

Im Blick der Passanten

Ich fliehe nicht mehr, ich nehme mir die Zeit

Langsam zu rosten in der Sonne

Ich, die Königin von Oléron

Geschmückt mit Schaum und Horizonten

Ich lebe besser festgenagelt am Boden

Als wenn ich ziellos davongerollt bin

Ich kannte Geschwindigkeit, Regen, Wind

Gerade Straßen, eilige Liebende

Doch hier, an diesem geduldigen Baum

Lernte ich endlich… zu existieren

Die Muscheln an meinen Speichen

Sind meine Schmuckstücke der Evolution

Ich rolle nicht mehr… doch ich glänze anders

Im Herzen der Wellen und der Zeit

Ich fliehe nicht mehr, ich lebe wirklich

Ich bin Kunst, Erinnerung und Gegenwart

Ich, die Königin von Oléron

Fahrrad und Totem voller Emotionen

Mein Rost singt im Meereswind

Mein Lebensende… ist gar keines!

Im Salz fand ich meinen Weg

Und der Rost steht mir wie Seide

Ich rolle nicht mehr… doch mir geht es gut!

Und wenn die Flut steigt, lächle ich dem Schicksal